Unsere Top 10: Sehenswürdigkeiten in Armenien
Armenien gilt als das älteste christliche Land der Welt und ist daher reich an kulturellen Stätten, Kirchen, Klöstern und UNESCO-Welterbestätten. Aber auch die wunderschöne Natur Armeniens lässt sich von den vielen Felsvorsprüngen und Bergen hervorragend betrachten und bietet beeindruckende Panoramen. Hier stellen wir Ihnen unsere TOP 10 der Sehenswürdigkeiten in Armenien vor. Es handelt sich dabei nicht unbedingt um die bekanntesten Orte oder die meistbesuchten Stätten, denn auch jenseits dieser Highlights hat Armenien noch viele weitere sehenswerte Orte zu bieten.
10. Platz: Felsbilder von Ughtasar
Man muss einiges auf sich nehmen um die in Stein gehauenen Bilder, sogenannte Petroglyphen, sehen zu können, denn sie liegen im armenischen Hochland auf einer Höhe von circa 3.000 Metern. Ursprünglich stammen die Steinblöcke vom erloschenen Vulkan Ughtasar. Das vorherrschende Motiv sind Ziegen und andere Tiere, aber auch Jagd-Szenen und Menschen. Das Alter der Petroglyphen ist nicht genau zu datieren, man schätzt jedoch, dass sie aus dem 4. – 3. Jahrtausend vor Christus stammen.
9. Platz: Zorakarer
Dieser Platz hat eine lange Geschichte, die bereits in der Bronzezeit beginnt (20. – 16. Jahrhundert v. Chr.). Aus diesem Zeitalter stammen die vielen Grabkammern, die teilweise eine beachtliche Größe für diese Zeit aufweisen. In einigen dieser Ruhestätten konnte man wertvolle Grabbeigaben finden. Zorakarer, oder auch Karahundsch genannt, hat noch eine weitere auffällige Sehenswürdigkeit zu bieten: Mehr als 200 aufrechtstehende Felsbrocken sind hier zu finden. Etwas jünger als die Gräber, aber mindestens genauso spannend. Circa 40 dieser Megalithe bilden einen Kreis. Die Bedeutung des „Armenischen Stonehenge“ ist noch ungeklärt, man vermutet aber, dass das 7.500 Jahre alte Gebilde zu astronomischen Zwecken genutzt wurde.
8. Platz: Die Felsenhöhlen von Goris
Goris ist auf den ersten Blick nur eine recht junge Stadt, die schachbrettartig aufgebaut wurde und circa 20.000 Einwohner beherbergt. Goris selbst ist eher unspektakulär und frei von großer geschichtlicher Bedeutung. Doch am Rande der auf 1.300 Meter hohen Stadt kann man viele kleine Höhlen entdecken, die von den Menschen in die Felsen gehauen worden sind. Damals, und noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts, dienten diese Höhlen den Menschen als Unterkunft und Schutz. Noch besser betrachten lässt sich das bei den weit verzweigten Behausungen der Höhlensiedlung in Chndsoresk, unweit von Goris gelegen.
Zu einem der schönsten Klöster im Kaukasus zählt das Höhlenkloster Geghard, nur 40 km von der Hauptstadt Jerewan entfernt. Das UNESCO-Welterbe ist für seine außergewöhnliche Akustik bekannt. Dieses wunderschöne Kloster liegt in einer Schlucht, umgeben von Bäumen und emporragenden Felswänden. Besonders beeindruckend sind die Klosterkirchen und Kapellen, die teilweise in die Felswände hinein gehauen wurde. Auf der Entdeckungstour durch die Anlage kann man kunstvolle Schnitzereien und Verzierungen entdecken.
6. Platz: Der Tempel von Garni
Durch die wunderschöne angrenzende Natur vom Kloster Geghard führt ein circa 5 km langer Wanderweg zum Tempel von Garni. Hier gelangt man auf einem Felsvorsprung zu dem kleinen Tempel aus dem ersten Jahrhundert mit seinen prächtigen Basaltsäulen. Im Gegensatz zu den vielen christlichen Gebäuden Armeniens ist dieses Bauwerk heidnischer Kultur. Bei Ausgrabungen in der Nähe hat man ein römisches Badehaus mit einem Buden aus Mosaiken entdeckt. Dies lässt auf die römische Imperialzeit zurückschließen.
5. Platz: Etschmiadsin
Nur 20 km westlich von Jerewan gelegen befindet sich die Stadt Edschmiadsin, die heutzutage wieder offiziell den Namen Wagharschapat trägt. Die Stadt war vom 2. bis zum 4. Jahrhundert die Hauptstadt des Landes und gilt noch heute als religiöses Zentrum Armeniens.
Gleich mehrere Kirchen befinden sich in dem 50.000-Seelen-Ort, wobei die berühmteste und bedeutendste die Kathedrale von Etschmiadsin ist. Diese Kathedrale wurde im Jahr 303 geweiht und auf den Fundamenten eines heidnischen Tempels errichtet. Sie gilt als erste christliche Kirche, dessen Bau von einem Staat in Auftrag gegeben worden ist.
4. Platz: Tatev
Bei unserem Platz 4 fällt die Entscheidung schwer, ob das Kloster selbst oder die Seilbahn, die zum Kloster führt, die größere Sehenswürdigkeit ist.
Das Kloster Tatev liegt im Süden Armeniens, circa 250km von Jerewan entfernt. Es wurde hoch oben auf einem schwer zugänglichen Felsen errichtet und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Kloster aus dem 9. Jahrhundert besteht aus drei Kirchen, wobei die Peter-und-Paul-Kirche die älteste und wichtigste der Anlage darstellt.
Die zugehörige Tatev Seilbahn spannt sich seit 2010 über 5750 Meter zwischen den Orten Halidsor und Tatev. Es ist die längste Pendelbahn weltweit, die ohne Zwischenstopp zwei Orte verbindet. Daher nennt man sie auch die Flügel von Tatev. Während der 11-minütigen Fahrt über die Worotan-Schlucht ist man bis zu 500 Meter hoch in der Luft und hat einen fantastischen Ausblick auf die grünen Täler.
3. Platz: Die Kaskade von Jerewan
Die Hauptstadt Jerewan ist wie viele Städte nach und nach aus mehreren Orten zusammengewachsen. Aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen dem Stadtzentrum und den nördlich gelegenen Wohnvierteln musste man sich für die Verbindung etwas besonders ausdenken. Dies tat der Stadtarchitekt Alexander Tamanyan, der in den 30er Jahren die Entwürfe für diese gigantische Treppe erstellte. Gebaut wurde das 50 Meter breite und 450 Meter hohe architektonische Meisterwerk erst zwischen den späten 1970er Jahren und 2009. Wer die 572 Treppen emporsteigt, wird mit einem herrlichen Blick über die Stadt und auf den Berg Ararat belohnt.
Heute trägt die Kaskade offiziell den Namen „Cafesjian Center for the Arts“, denn Gerard Cafesjian investierte in dieses Bauwerk, um daraus ein Museum für moderne Kunst zu entwickeln und dort auch seine eigene Sammlung zu präsentieren. Vor der Treppe stehen Skulpturen unter freiem Himmel und auf jeder der vier Ebenen befinden sich verschiedenste Werke von Künstlern aus aller Welt. Gepflegte Grünflächen und kreative Bepflanzungen runden die Atmosphäre an diesem beliebten Treffpunkt ab.
2. Platz: Der Sewansee
Der größte Süßwassersee des Kaukasus liegt auf einer Höhe von circa 2.000 Metern und wird die "Blaue Perle“ Armeniens oder auch das „armenische Meer“ genannt. Der gigantische See hat eine Ausmaße von über 75 km Länge und 55 km Breite. Seit den 30er Jahren hat der See durch übermäßige Wasserentnahme viel Wasser verloren, es wird jedoch durch ein Tunnelsystem wieder mehr Wasser in den See eingespeist, sodass der Wasserpegel langsam wieder steigt.
Der an der Grenze zu Aserbaidschan gelegene See spielt auch ökologisch eine wichtige Rolle, denn die Sewan-Forelle und die endemische armenische Möwe sind hier zu Hause.
Ein besonderes Highlight ist das Kloster Sewan oder auch Sewanawank genannt, welches auf einer Halbinsel im See liegt. Das Kloster wurde im 9. Jahrhundert gegründet und galt als eine Art Strafkloster für sündige Mönche oder in Ungnade gefallene Adelige.
1. Platz: Chor Virap
Chor Virap heißt übersetzt „tiefes Erdloch“ oder „tiefes Verlies“. Der Legende nach wurde Gregor der Erleuchter im 3. Jahrhundert vom König Trdat III. in eine Höhle gesperrt, als dieser das Christentum im heutigen Armenien verbreiten wollte. Über 13 Jahre später erkrankte der König. Da Gregor ihn wie durch ein Wunder heilen konnte, wurde das Christentum vom König zur Staatsreligion ernannt und so fand die erste Christianisierung eines Landes statt. Zu Gedenken an diese Legende wurde erst eine Kapelle und später im 17. Jahrhundert ein kleines Kloster an dieser Stelle errichtet. Von der Kathedrale aus gibt es zwei Löcher im Boden, von wo aus man in das Höhlenverlies schauen und sogar über eine Leiter hinabsteigen kann.
Bei klarer Sicht hat man vom Kloster aus einen fantastischen Blick auf den Ararat, den heiligen Berg der Armenier, der auf türkischem Gebiet liegt. Ein verdienter Platz 1 und ein Must-See in Armenien!