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Reisebricht Sofia

In diesem Reisebericht möchte ich über meine Städtereise nach Sofia, der Hauptstadt Bulgariens berichten. Die Stadt zählt zu den ältesten Städten Europas und beeindruckt einerseits mit kommunistischen Charme und andererseits mit einer bunten und modernen Seite. Die Stadt ist im Wandel, das ist deutlich zu spüren. Noch haben wir Sofia nicht im Programm, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
geschrieben von Bernd K. Strecker (2017)

1. Tag

Per Flug ging es gegen 19.30 Uhr nonstop von Hamburg nach Sofia, wo wir nach ca. 2,5 Stunden mit leichter Verspätung landeten. Jetzt hieß es erst einmal aufgrund der Zeitverschiebung die Uhr um 1 Stunde vorzustellen.
Bulgarien gehört zur EU, besitzt aber noch seine Währung, den LEW. Für die Taxifahrt zum Hotel wechselte ich als erstes etwas Geld ein. Direkt an den Gepäckbändern ist eine Wechselstube für den ersten Umtausch.

Auf dem Weg zum Taxistand wurde ich von mehreren Herren angesprochen, ob ich ein Taxi benötige. Aufgrund von persönlichen Erfahrungen in anderen Ländern, ist davon auszugehen dass diese Herren zu einem überteuerten Tarif transportieren. Wer wie ich, auf Nummer Sicher gehen möchte, der geht zum offiziellen Taxistand.
Bedauerlicherweise konnte mein Taxifahrer kein Englisch und konnte mit den lateinischen Buchstaben auf dem Hotelvoucher nicht viel anfangen. Mir war entfallen, dass die Bulgaren wie die Russen, das kyrillische Alphabet haben. Nach einer kleinen Irrfahrt und dank einer Handyapp des Taxifahrers wurden die  lateinischen Buchstaben in kyrillische Buchstaben übersetzt. Die ganze Fahrt hat dennoch nicht mehr als 10 Euro gekostet.
Im Hotel angekommen, wurde mir zu meiner Freude ein hochwertigeres Zimmer zugeteilt. Mittlerweile war es kurz nach Mitternacht und ich fiel nur noch todmüde ins Bett.

2. Tag

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit einem Stadtplan ausgerüstet auf Entdeckungstour.
Das Hotel liegt im Stadtzentrum von Sofia, unmittelbar an dem Shopping Prachtboulevard Vitosha Boulevard. Hier bekommt man alles was das Herz begehrt. Da ich jedoch nur mit Handgepäck reise, habe ich es vorsichtshalber bei einem kurzen Schaufensterbummel belassen.

Als ich am Justizgebäude vorbeigehe, fängt gerade ein kostenfreier Stadtrundgang von dem Anbieter "Sofia Free Tour" an. Die Touren werden in englischer Sprache angeboten und finden bis zu 2x täglich statt. Mich schreckt jedoch die Gruppengrößen von schätzungsweise ca. 60 Personen pro Tourguide ab und ich entschließe mich Sofia lieber auf eigene Faust zu erkunden.

Auf meiner Entdeckungstour habe ich so manches kurioses entdeckt, wie z.B. Kioske, die sich im Keller befinden und der Verkauf erfolgt durch ein Fenster auf Gehwegniveau. Der Käufer muss, um mit dem Verkäufer kommunizieren zu können, in die Hocke gehen bzw. hinknien. Was diesen Kiosken auch den Beinamen Knieläden einbrachte.

Etwas erstaunt stand ich an den Ständen auf dem Büchermarkt im Zentrum der Stadt. Hier stehen, wie ganz selbstverständlich, neben dem Büchern über die Band Metallica auch Bücher von den ehemaligen Diktatoren Tito, Hitler und Stalin. Eine etwas seltsame Auswahl...

Gerne schaue ich mir auch, soweit zugänglich, Hinterhöfe an. In einem entdeckte ich, mehr zufällig, ein Puppenmuseum. Puppen sind zwar nicht ganz mein Fall, aber es war trotzdem sehenswert.

Wieder auf der Straße, ging es im Stadtkern von einer Sehenswürdigkeit zur anderen. Natürlich waren auch die Sehenswürdigkeiten wie z.B. Kathedrale „Alexander-Newski-Kathedrale“ und die Kirche „Rotunde des Heiligen Georg“ mit dabei. Sofia hat eine Vielzahl an Kathedralen, Kirchen und Synagogen.
Das schöne in Sofia ist, das die Top Sehenswürdigkeiten alle dicht beieinander sind.
Und so kam ich nach ca. 10 Stunden Fußmarsch durch die Stadt komplett fix und fertig abends wieder ins Hotel zurück.

3. Tag

Das Aufstehen fiel mir heute Morgen schon etwas schwerer und meine Füße nahmen mir den gestrigen Tag noch sehr übel.
Nach dem Frühstück packte ich schnell noch meine Sachen und hinterließ meinen kleinen Koffer an der Rezeption.

Diesmal war der andere Teil der Stadt bis zum Abflug angedacht. Verwundert las ich am National Stadion Vasil Levski ein deutsches Zitat von Schiller „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Eine Erklärung fand ich nicht und auch der Wachmann konnte mir nicht weiterhelfen. Eine kurze Stadionbesichtigung und weiter sollte es gehen. Doch vor dem Stadion stutze ich über einen lilafarbenen Rollstuhl auf einem Sockel inmitten der üblich dargestellten Sportstatuen. Auf Nachfrage wurde mir erzählt, das diese Installation von einer Gruppe junger Graffiti-Künstler, dem paralympischen Team gewidmet wurde. Es trägt die  "Widmung "Für unsere nationale Paralympische Mannschaft und alle anderen, für die jeder Tag Olympia ist".

Weiter ging es zum Monument der Sowjetischen Armee im Stadtpark. Wie ich feststellen musste, hatte ich bereits die meisten Sehenswürdigkeiten am vorherigen Tag gesehen und so genoss ich die letzte mir verbleibende Stunde im Park.
Kurzer Zwischenstopp im Hotel, den Koffer geholt und mit der Metro fuhr ich dann zum Flughafen.
Der Rückflug verlief ohne Zwischenfälle und so landete ich am Abend zurück in Hamburg.

Allgemeine Informationen

Einreise
Für die Einreise benötigen deutsche Staatsbürger einen gültigen Personalausweis oder Reisepass jeweils mit ausreichender Gültigkeit. Wer den neuen EU Reisepass hat kann bei der Einreise die elektronischen Passkontrollen nutzen und muss sich nicht bei der normalen Passkontrolle anstellen.

Währung
Derzeit hat Bulgarien noch seine eigene Währung. Ein Euro entspricht ganz grob 2 Lewa.

Öffentliche Verkehrsmittel
Sofia hat ein gutes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln u.a. 2 Metrolinien, jede Menge Trams und Busse.
Metro
Die Metrokarten kosten 1.60 Lewa (Stand 03.17) und werden am Automaten bzw. an einer entsprechenden Kasse in den Metrostationen gekauft.
Tram und Bus
Wie die Zahlung in der Tram bzw. im Bus funktioniert, kann ich leider aus eigener Erfahrung nicht sagen, soll aber ganz einfach beim Fahrer oder an den Automaten an den Haltestellen möglich sein.
Taxen
Es gibt ein gutes Angebot an Taxen, so dass man eigentlich nicht lange suchen muss. Als kleinen Sicherheitshinweis würde ich generell die Taxen empfehlen, die einer Taxengesellschaft angehören und ihren Preis am Fenster ausgehängt haben. Die Taxigesellschaften „O.K.“ und „Yellow“ habe ich in Sofia genutzt und beide hatten fast ähnliche Preise.
Eine Fahrt mit Taxi vom Flughafen zum Hotel liegen bei ca. 17-20 Lewa. Generell sollte man Personen vermeiden, die einem am Flughafen oder Bahnhof nach einem Taxi ansprechen.

Hotels
Sofia hat ein breites Angebot an diversen Hotels von Lowbuget bis Luxus.

Essen
Es gibt jede Menge Restaurants von Pizza bis Fastfood ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Essen gehen ist deutlich günstiger als bei uns. Für ca. 10-12 Euro bekommt bereits ein gutes Abendessen inkl. Getränke.
Generell ist die traditionelle bulgarische Speisekarte sehr fleischlastig, viele Gerichte sind mit Schweinefleisch. Aber auch vegan/vegetarisch lebende Menschen werden fündig.