Reisebericht: Große Autorundreise durch das Baltikum
geschrieben von Frau H. (2015)
Die „Große Autorundreise durch das Baltikum“ ist ein Klassiker in unserem Programm. Daher ist uns besonders wichtig, dass gerade diese gern gebuchte Reise vernünftig geplant ist. Und da wir manchmal vielleicht nicht die nötige Distanz aufbringen, um die Qualität unserer Reisen einzuschätzen (vielleicht mögen wir das Baltikum einfach zu sehr, um an den richtigen Stellen kritisch zu sein ;-), freuen wir uns immer über feedback von unseren Reisegästen. Dies erhalten wir dankenswerter Weise. Und nun möchten wir an dieser Stelle auch einmal einen Reisegast zu Wort kommen lassen – auch wenn in diesem Reiseblog eigentlich die Reiseerfahrungen der Mitarbeiter von Schnieder Reisen veröffentlicht werden.
Was uns freut: Unser Gast reiste mit einigen Vorurteilen ab ... und kam mit jeder Menge wunderbarer Reiseerlebnisse zurück.
Als mein Mann mir vorschlug, eine Reise ins Baltikum zu machen, war ich entsetzt. Was will ich denn bei den Russen? Vor meinem geistigen Auge stolzierten vollbusige Frauen, geschminkt wie ein Farbkasten, mit roten Haaren und eine Duftnote aus derben Herrenduft und Knoblauch nach sich ziehend. Ich schlafe auch nicht in einem 2-Sterne-Hotel mit Außentoilette und Hock-Klo. Und außerdem gibt es nur Schotterstraßen, die wegen der vielen Schlaglöcher allenfalls von Traktoren und nicht von PKW befahren werden können.
Mein Mann buchte die Reise dennoch und mir blieb die Entscheidung, entweder mitzufahren oder allein zu Hause zu bleiben. Die Vorfreude auf den Urlaub hielt sich arg in Grenzen. Noch auf der Fähre schienen sich meine Befürchtungen zu bestätigen. Ein Mann erklärte uns, dass er bereits sieben Mal in Klaipeda gewesen sei. Immer hätte es geregnet. Und Klaipeda sei nicht schön. Na Prost!
Es regnete tatsächlich in Klaipeda. Und ja, der Mann hatte Recht, die Häuser links und rechts der Straße hatten eine Sanierung dringend nötig. Doch als wir im Hotel Navalis ankamen, staunte ich nicht schlecht: Wow, ist das toll! Super modern, auf dem Tisch im Zimmer steht ein Strauß mit Pfingstrosen. Alles war sehr sauber.
Auch das Frühstücksbuffet war vielseitig und lecker. Ich mag die Crêpes, die mit Schafskäse gefüllt sind. Und dann das Schwarzbrot! Es sieht aus wie Schokoladenkuchen. Bei jedem Frühstücksbuffet suchen wir zuerst nach diesem Leckerbissen. Und es sei angemerkt: In jedem Hotel fanden wir ein reichhaltiges und leckeres Frühstücksbuffet vor. Immer gab es Fisch, Cerealien und Kuchen im Angebot. Im Hotel in Tartu konnte man zum Frühstück pochiertes Ei mit Lachs bestellen. Eine Delikatesse!
Für die Städte Klaipeda, Kaunas, Vilnius, Tartu, Tallinn und Riga hatten wir private Stadtführungen gebucht. Alle Stadtführer waren spitze, obwohl wir ihnen zu Beginn der Führung gleich unsere Art von Stadtführungen auferlegten. Wir wollten weder eine Auflistung von Jahreszahlen hören (die merken wir uns sowieso nicht) noch eine auswendig gelernte Reproduktion der Inhalte der Baltikum-Reisebücher. Wir wollten die Städte so präsentiert bekommen, wie die Damen und Herren „ihre“ Stadt der besten Freundin oder dem besten Freund zeigen würden. So wurden uns Geschichten zu den Bauwerken erzählt oder die Bedeutung der Stuckarbeiten näher gebracht, hübsche Lädchen und zum Beispiel in Kaunas ein Denkmal „Hier geschah nichts“ präsentiert. Wir waren jedes Mal begeistert, aber auch fußlahm nach dreistündigem Marsch auf Kopfsteinpflaster. Zum Glück hatten wir nach dem Aufenthalt in Vilnius den Gauja-Nationalpark auf dem Reiseplan, und nach Tallinn das Zusatzprogramm mit zwei Tagen auf der Insel Saaremaa gebucht. So konnten wir uns von den strapaziösen Stadtbesichtigungen etwas erholen. Ob man unbedingt für jede Stadt einen privaten Führer braucht, ist fraglich. Klaipeda, Kaunas und Tartu kann man auch auf eigene Faust erkunden. Dies wäre anzuraten, wenn man nicht das Zusatzangebot – die Insel Saaremaa – gebucht hat.
An dieser Stelle sei ein lieber Gruß an unseren Stadtführer aus Vilnius, Herrn S., geschickt. Er müsste inzwischen Papa geworden sein. Alles Liebe und viel Freude mit dem kleinen Spatz von uns.
Der Tipp von unserer Stadtführerin in Kaunas, die Basilika „Christi Auferstehung“ zu besuchen, war Gold wert. Majestätisch thront dieser weiße Bau auf einem Berg. Man kann mit der Standseilbahn „Zaliakalnis“ (täglich 7 bis 19 Uhr) nach oben fahren. Eine Tour kostet 0,30 Euro. In der Kirche gibt es einen Aufzug, der bis zur großen Plattform führt. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt.
Wenn man das Memelgebiet erkunden will und im Osten des Kurischen Haffs außerhalb der Hauptstraße (auf Schotterpisten) unterwegs ist, kommt man am winzigen Fischerdorf Dreverna vorbei. Den kleinen Hafen zieren hübsche Holzfiguren und es gibt eine neu errichtete Aussichtsplattform, die einen schönen Blick auf Neringa bietet. Ich glaube, nirgendwo anders als im Memelgebiet gibt es so viele Störche. Auch ein Kranichpaar haben wir zu Gesicht bekommen.
Ach ja, dann gibt es noch Trakai, das beliebteste Ausflugsziel der Litauer. Die Burg mit den schönen Rundtürmen ist von Wasser umgeben. Man kann Ruderboote oder Tretboote mieten oder eine Tour mit dem Segelschiff buchen. Wer wie wir an einem sonnigen Samstag dieses beschauliche Fleckchen Erde besucht, erlebt die Hölle. Bei diesen Menschenmassen, meist angeführt von Fähnchen schwingenden Reiseleitern, wird man eher unfreiwillig durch das Gelände geschoben. Auf der Burg selbst kann man dann in allen Sprachen die gleiche Geschichte der Burg erzählt bekommen (und das gleichzeitig). Für Individualisten ein Albtraum!
In unmittelbarer Näher zur Burg, in Richtung Kaunas fahrend, gibt es den „Berg der Engel“. Was mit einer in Holz geschnitzten Stele mit Engelsfigur begann, hat sich inzwischen zu einem kompletten Skulpturenpark entwickelt. Es gibt für jede Engels-Symbolik einen Engel, den Engel der Liebe, den Engel der Hoffnung, den Engel der Gesundheit usw. Auf alle Fälle kann man sich in ruhiger Umgebung von dem wilden Treiben in Trakai erholen.
Ein weiteres „Touristen-Highlight“ und in allen Reiseführern ausführlich beschrieben, ist der „Berg der Kreuze“, der sich auf dem Weg von Vilnius nach Sigulda in der Nähe von Siauliai befindet. Natürlich ist dieses Meer an Kreuzen sehenswert, das steht außer Zweifel. Aber ursprünglich begonnen hat die Aufstellung von Kreuzen nach den Aufständen gegen den Zaren. Seine Gegner wurden hingerichtet und in Massengräbern verscharrt. Weil die Familienangehörigen kein Kreuz auf einem Grab aufstellen konnten, wählten sie dafür einen kleinen Hügel in Siauilai. Das Kreuz als Symbol des christlichen Glaubens symbolisiert heute die große Gemeinschaft der Gläubigen.
Aber warum gibt es Verkaufsstände, in denen jeder Mensch, ob gläubig oder nicht, ein Holzkreuz käuflich erwerben und auf dem Berg der Kreuze verewigen kann, nur um zu demonstrieren, dass er auch an diesem Ort gewesen ist? Kommt es inzwischen nur noch darauf an, dass der Berg wächst? Meiner Meinung nach sollte es eine Pilgerstätte für Christen sein, die aus ihrer religiösen Überzeugung heraus ihr Kreuz zu der Gemeinschaft der christlichen Kreuze ablegen.
Auf der Strecke von Vilnius nach Sigulda sind wir an einem Mohnblumenfeld vorbeigefahren. Mohnblumen soweit das Auge blicken kann, mehrere Kilometer breit bis zum Horizont! War das herrlich! Neben der in blutrot getauchten Umgebung haben wir auf unserer Fahrt auch riesige goldgelbe Rapsfelder und Felder in Blau oder Weiß getaucht gesehen. Auf Grund der großen Flächen, die diese Felder einnahmen, fühlte man sich wie in einem Farbrausch. Unbedingt sehenswert sind Schloss und Park Rundale auf der gleichen Strecke.
Die Etappe von Vilnius nach Sigulda war mit 400 km die längste Tagestour. Dementsprechend müde kamen wir im Hotel Segevold an. Aber was war denn das? Unsere Matratzen hatten eine Gummiauflage bekommen? Glaubte das Hotelmanagement, wir seien inkontinent? Oder hatten vor uns einige Hotelgäste durch die roten Gardinen am Fenster das Hotel mit einem Freudenhaus verwechselt und unbekümmert die Spuren einer heißen Liebesnacht in den Matratzen hinterlassen? Wie dem auch sei, wir waren erschöpft von der Reise und wollten nur schlafen. Morgens um sechs Uhr war die Nachtruhe vorbei. Von da an dudelte laute Musik in Endlosschleife.
Als wir gegen acht Uhr in der Frühstückshalle auftauchten, waren wir die einzigen Hotelgäste, die überhaupt in diesem Haus übernachteten. Das Frühstücksbuffet war aufgebaut und wir blieben allein, denn das komplette Restaurant-Personal traf sich zu einer Rauchpause. Diese wurde erst beendet, als wir bereits ausgecheckt hatten und unsere Koffer ins Auto einluden.
Uns wurde eine große Schüssel mit Tomatenspalten angeboten. Natürlich wussten wir, dass diese große Menge Tomaten eigentlich als Dekoration für den Mittagstisch bestimmt war. Auch auf Mais und grüne Bohnen aus der Konservendose hätte man gut und gerne verzichten können. Wenn wir als einzige Hotelgäste ein Frühstücksbuffet einnehmen, hätten wir durchaus verstanden, wenn zwei Teller mit etwas Wurst und Käse und etwas Salatbeilage angerichtet worden wären. Aber so … Nein, dieses Hotel wird nicht als Gästeherberge, sondern allenfalls als Arbeitsstätte für das Personal verstanden. Wir würden es nicht wieder buchen, obwohl uns vorstellen können, noch einmal in den Gauja-Nationalpark zu reisen.
In diesem Park besichtigten wir nicht die sagenumwobene Gutmannhöhle, nicht Schloss und Burg Sigulda und auch nicht die Teufelshöhle, weil der Weg dorthin gesperrt war. Wir erkundeten mal auf eigene Faust die Gegend, die scheinbar auch bei den reichen Letten sehr beliebt zu sein scheint. Hier gibt es einige Prachtvillen, vor allem aber wunderschöne Parkanlagen (zum Beispiel den Park der Spazierstöcke) und Blumen über Blumen.
Unsere Ausflugsziele an diesem Tag waren der Gudu-Felsen und die Gärtnerei von Frau R.. Letzteres Ausflugsziel ist ein Muss für alle Hobbygärtner. Man ertrinkt förmlich in einem Meer an Pfingstrosen, Lilien und Funkien. 400 verschiedene Liliensorten sollen es sein. Wie viele Pfingstrosensorten gerade blühten, können wir nicht sagen, meinen aber, dass alle existierenden Farben und Sorten vertreten waren und sei es nur durch eine Blütenpflanze. Niemand stört sich daran, dass man durch den Garten und sogar über kleine Trampelpfade durch die Blütenpracht wandert. Unweit des Gartens trafen wir auf ein Kamillenblütenfeld. War das ein Duft! Wir stiegen aus dem Auto aus und holten mehrmals tief Luft.
Ein weiteres Ausflugsziel sei hier genannt: Gut Palmse im Lahemaa-Nationalpark. Nicht jeder Tourist liebt die Besichtigung von Burgen, Schlössern und Herrenhäusern. Oftmals gibt es gleich viele Hinweisschilder „Berühren verboten“ wie Ausstellungsstücke. Im Herrenhaus der Familie Pahlen meint man, die Bewohner hätten gerade kurz das Haus verlassen. Man bekommt einen Flyer in deutscher Sprache ausgehändigt auf dem kurz und knapp die einzelnen Räumlichkeiten erläutert sind. Die Aufsicht übernehmen Leute in der einstigen Kleidung des Dienstpersonals. Aber sie stehen nicht da und drohen mit dem Zeigefinger, wenn man sich einem Möbelstück nähert, im Gegenteil. Weil wir uns dafür interessierten, wurde sogar der alte Musikautomat in Betrieb genommen.
Zu jedem Herrenhaus gibt es einen Park, hier auch! Wir aßen in der Kneipe im Landarbeiterhaus. Es ist eine alte Scheune. Die Wände sind weiß getüncht und mit Rezepten aus alten lettischen Kochbüchern versehen. Der ursprüngliche Charakter einer Scheune blieb erhalten. Man bekommt gutes Essen in schönem Ambiente angeboten. Weil die meisten Reisegruppen nach Besuch des Herrenhauses weiterziehen, hat man Park und Kneipe fast für sich allein. Herrlich!
Vielleicht sei an dieser Stelle noch etwas zum Essen im Baltikum gesagt. Ein litauisches Nationalgericht sind mit Fleisch oder Pilzen gefüllte Klöße. Nicht immer sollte man die Restaurants, die im Reiseführer genannt werden, aufsuchen. Sie sind oft ausschließlich auf Touristen ausgerichtet. Wirklich landestypische Restaurants findet man eher außerhalb der Massenanlaufspunkte.
In Lettland sollte man die Schnellgurken probieren. Kleine Einlegegurken ziehen einen Tag lang in einem Salz-Zuckersud, dem Zwiebeln, Dill und manchmal auch Meerrettich und Chili beigefügt wurden. Hmmm, lecker!
Soljanka muss man auch unbedingt probieren. In Riga machte uns die Stadtführerin auf drei lettische Nationalgerichte aufmerksam: süße Brotsuppe, Graubohnen mit Specksalat und Heringstopf. Man bekommt die Gerichte zum Beispiel im Altstadtzentrum von Riga im Fischrestaurant in der Jakobsbaracke angeboten. Die Graubohnen sind im Aussehen ähnlich den Kichererbsen, nur schwarzbraun. Sie werden gekocht und mit einer Mischung aus Speck und Sahne serviert. Vom Roggenbrot, das aussieht wie Schokokuchen, habe ich bereits geschrieben.
In den Wäldern des Baltikums wachsen Walderdbeeren und Heidelbeeren. Sie sind wesentlich aromatischer als die Gartenfrüchte. Man sollte sie unbedingt einmal probieren. Oftmals bieten Frauen oder Kinder am Straßenrand kleine Becher mit den leckeren Früchtchen an.
Und dann wäre noch ein frisch gezapftes (draft) Bier zu erwähnen. Man kann Dark- oder Light-Bier bestellen. Es schmeckt sehr gut. Steht hausgemachte Limonade auf der Speisekarte, sollte man sie unbedingt probieren. Wir haben meist Restaurants aufgesucht, die auf der Wegstrecke zu unserem nächsten Reiseziel lagen. Oft waren wir die einzigen Gäste und es wurde extra für uns gekocht. Peinlich war es uns schon, als die Rechnung kam und wir für zwei Suppen, zwei Hauptspeisen und zwei Glas Bier unter 15 Euro zu zahlen hatten. Die billigste Rechnung war etwas über 7 Euro für eine Suppe, zwei Hauptgerichte und zwei Getränke.
Die Speisekarten kann man in der Landessprache oder auf Englisch ausgehändigt bekommen. Nur in wenigen Fällen wurden die Gerichte in deutscher Sprache genannt.
Apropos Essen: Dass man in Riga die Zeppelinhallen besuchen sollte, versteht sich von selbst. In den Hallen und auf dem Vorplatz werden alle Lebensmittel angeboten, die das Herz begehrt. Man kann auch Blumen und Klamotten kaufen, wenn man denn bei dem Gedrängel Muse zum Shoppen hat.
In manchen Reiseführern wurde erwähnt, dass man möglichst nicht Russisch sprechen soll. Das stimmt nicht. Ob die meist jungen Mädchen in den Restaurants allerdings Russisch verstehen, weiß ich nicht. Am besten ist es, wenn man sich in englischer Sprache unterhält. Mein Mann hatte einige Worte wie „guten Morgen“, „Bitte“ und „Danke“ in der jeweiligen Landessprache gelernt und gesprochen. Das kam sehr gut bei den Leuten an und zauberte immer ein Lächeln auf die Gesichter.
Dass wir das Zusatzangebot mit zwei Tagen auf der Insel Saaremaa in Anspruch genommen haben, bereuten wir keineswegs. Es waren zwei heiße Tage, daher die richtige Zeit zum Baden in der Ostsee. Auf den Autoparkplätzen kurz vor dem Strand zahlt man keine Parkgebühren. Ich erwähne das deshalb, weil nicht jede Badebucht auch im Wasser Sandboden besitzt. Wenn man Steinboden vorfindet, sollte man lieber eine andere Badebucht aufsuchen. Das Wasser ist lange Zeit sehr flach. Es ist eine Qual, wenn man die ganze Strecke auf glitschigen Steinen laufen muss, ehe man schwimmen kann. Also, lieber einen besseren Badeort wählen.
Leider gab es auf der Insel auch ein negatives Erlebnis für uns. Im Reiseführer wird der Gutshof Pädaste als sehenswertes Ensemble genannt, dessen Restaurant zu den besten des Landes gehören soll. Ein braunes Hinweisschild als Touristenattraktion weist ebenfalls auf diesen Ort. Sehenswert? Für einen Eintrittspreis von 3 Euro pro Person darf man zwei Schotterwege von ca. 30 Metern Länge betreten. Das Restaurant ist den Hotelgästen vorenthalten, wie das übrige Gelände auch. Überall gibt es Hinweisschilder, dass das Betreten der Wege und Gebäude nur den Hotelgästen vorbehalten bleibt. Natürlich soll und muss es Hotels für sehr zahlfreudige Gäste geben, die im Urlaub ungestört sein möchten. Aber wofür zahlen wir einen Eintritt von 3 Euro? Warum wird der Ort als Touristenattraktion deklariert, wenn ausschließlich den Hotelgästen das Betreten außerhalb der beiden Schotterwege erlaubt ist? In Reiseführern hat er jedenfalls nichts zu suchen, allenfalls im Hotelverzeichnis der Insel Saaremaa.
Keineswegs bereut haben wir die drei Tage Zusatzaufenthalt auf der Kurischen Nehrung. Obwohl wegen starken Sturms Badeverbot herrschte und uns ab und zu ein plötzlicher und kräftiger Regenschauer überraschte, verbrachten wir drei wunderschöne Tage auf der Landzunge. Sogar eine Elchkuh bekamen wir zu Gesicht. Schön fanden wir, dass man die Dünenlandschaft auf Bretterpfaden entlang laufen kann. Das Stapfen im hohen Sand wird mit der Zeit mühsam.
Fragt man uns heute, wo es uns am besten gefallen hat, können wir keine Antwort geben. Die ganze Reise war wunderschön.
Ich schäme mich für meine Vorurteile, die ich vor Beginn der Reise hegte. Es sind drei kleine, aber wunderschöne Länder!!!
Vorbildlich war die Unterstützung seitens Schnieder Reisen. Die Buchungen der Fähren, die Auswahl der Hotels (die immer in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum lagen) und die Wahl und Organisation unserer Stadtführer, alles war exzellent organisiert. Zudem gab es viele Reiseprospekte und Kartenmaterial von allen drei Ländern. Sogar Ansichtskarten wurden bereits im Vorfeld mitgeliefert. Danke für die liebevolle und umfangreiche Unterstützung!