Motorradfahrer setzten bei der Reiseplanung andere Schwerpunkte als Autofahrer: Der Weg ist das Ziel, und so folgt der Routenverlauf weitgehend den landschaftlichen reizvollen Nebenstrecken. Allein drei Nationalparks liegen auf Ihrer Route, ebenso wie die estnische Insel Saaremaa (Ösel). Mit dem östlichen Litauen rund um den Aukstaitija-Nationalpark, dem Süden Estlands und dem weitläufigen Peipussee an der Grenze zu Russland gelangen Sie zudem in Regionen, die nicht so häufig auf den "touristischen Landkarten“ stehen und erleben damit ein ganz besonders authentisches Baltikum. Natürlich sind aber auch kulturelle Highlights wie die Hauptstädte Vilnius, Riga und Tallinn Teil des Programms.
1. Tag: Anreise
Individuelle Anreise nach Kiel und Einschiffung, am Abend (ca. 21.00 Uhr) Abfahrt in Richtung Baltikum. Übernachtung an Bord.
2. Tag: Klaipeda
Gegen Abend (ca. 18.00 Uhr) Ankunft in Klaipeda und Gelegenheit zu einem Spaziergang durch die historische Altstadt. Schlendern Sie doch zum Theaterplatz mit dem berühmten Ännchen-von-Tharau-Brunnen, zur alten Post oder einfach entlang der für das Baltikum ungewöhnlichen Fachwerkhäuschen. Übernachtung in Klaipeda.
3. Tag: Kurische Nehrung (ca. 100 km)
Fahrt auf die Kurische Nehrung – über die Nehrungsstraße, durch lichte Wälder, über sanftwellige Dünenkuppen und immer wieder mit Blick auf das Haff geht es nach Nida (Nidden). Die Halbinsel steht zum Großteil als Nationalpark unter Schutz und zählt zum UNESCO-Welterbe. Neben der einzigartigen Naturlandschaft sind die früheren Fischerdörfer Juodkrante (Schwarzort) und Nida (Nidden) sehenswert. Nida besticht mit seinen hübschen Fischerhäuschen, der reizvollen Lage am Haff, und einer entspannten Urlaubsatmosphäre. Die Cafés und Restaurants entlang der Promenade laden zur Einkehr ein. Vielleicht unternehmen Sie einen Gang zur Parniddener Düne, bevor Sie zurück nach Klaipeda fahren. Übernachtung in Klaipeda.
4. Tag: Klaipeda – Silute – Vilnius (ca. 350 km)
Fahrt in das Memelland und entlang des Flusses Nemunas (Memel). Unterwegs passieren Sie kleine Städtchen, die nicht auf den großen touristischen Landkarten stehen. Hinter der Stadt Jurbarkas führt die Strecke unmittelbar an der Memel entlang. Dass dies über Jahrhunderte eine Verteidigungslinie der Litauer gegen den Deutschen Ritterorden war, ist noch heute an den Burghügeln und Burgen wie etwa Raudone zu erkennen. Tagesziel ist Vilnius (Wilna) mit seinen vielen Kirchen und verwinkelten Gassen. Die ehemaligen jüdischen Viertel erinnern an das jüdische Erbe der Stadt, die einst als "Jerusalem des Nordens“ galt. Übernachtung in Vilnius.
5. Tag: Aukstaitija-Nationalpark (ca. 310 km)
Tagestour durch den Osten Litauens, zum geografischen Mittelpunkt Europas und durch den Aukstaitija-Nationalpark. Der Nationalpark ist ein Paradies für Naturliebhaber. Die ausgedehnten Wälder sind durch eine Vielzahl von glasklaren Seen durchbrochen. Tief in den Wäldern gelegene Dörfer malen ein eindrucksvolles Bild vom Begriff "Einsamkeit". Der nahezu unberührte Urwald Azvinkia mit seinen alten Kiefern und Eichen ist einzigartig. Im Verwaltungsort Paluse befindet sich das Informationszentrum des Nationalparks. Einen Besuch wert sind auch die alte Holzkirche von Paluse und die alte Wassermühle in Genuciai. Wer möchte, plant seinen Rückweg über Kernave, die erste Hauptstadt Litauens. Einige Hügel zeugen noch heute von den Burgen, die hier im 13. Jh. standen. Übernachtung in Vilnius.
6. Tag: Vilnius – Trakai – Berg der Kreuze – Siauliai (ca. 260 km)
Über Trakai mit der berühmten Burg aus dem 14. Jh. auf einer Insel im See Galve und das schmucke Provinzstädtchen Kedainiai fahren Sie heute zum "Berg der Kreuze“ – ein beliebter Pilgerort mit einer beeindruckenden Ansammlung tausender Kreuze unterschiedlichster Größe. Seit der Unterdrückung des litauischen Aufstandes 1831 wurden unzählige Kreuze auf einem Hügel aufgestellt. Die Sammlung wurde unter der Sowjetherrschaft mehrfach zerstört, dies konnte der geheimnisvollen Atmosphäre und dem Bestand aber keinen Abbruch tun. Übernachtung in Siauliai.
7. Tag: Siauliai – Kuldiga – Riga (ca. 340 km)
Durch Kurzeme (Kurland) fahren Sie über Kuldiga (Goldingen) nach Riga. Bei Ihrem Stopp in Kuldiga können Sie sich die hübsche Stadt mit ihrem wunderbar erhaltenen, historischen Ortskern anschauen. Ursprünglich als Vorstadt des Schlosses des Deutschen Ordens geplant, wurde Kuldiga im 17. und 18. Jh. erbaut. Von hier geht es weiter nach Riga. Neben der reizvollen Landschaft sind unterwegs verschiedene Stationen sehenswert, so etwa der nördlichste Weinberg der Welt in Sabile, das Örtchen Kandava, Gut Slokenbeka oder der traditionsreiche Badeort Jurmala vor den Toren Rigas. Übernachtung in Riga.
8. Tag: Riga
Riga ist lebhaft, vielseitig und nebenbei noch hübsch anzusehen. Die Rigaer Altstadt erkunden Sie am besten bei einem Rundgang. Besondere Höhepunkte sind der Rigaer Dom, die Petrikirche, die Gildehäuser, das Schwedentor, das berühmte Schwarzhäupterhaus und das Rigaer Schloss, das heute Regierungssitz ist. In der Neustadt können Sie die herrlichen Jugendstilfassaden bestaunen – ein Gang durch die Albert- und die Elisabethstraße lohnt. Prachtvolle Gebäude mit einer reichen Ornamentik, hübsch verzierte Fassaden, Erker und schmucke Fensterelemente prägen das Straßenbild. Auch die Markthallen von Riga sind einen Besuch wert. Übernachtung in Riga.
9. Tag: Riga – Gauja-Nationalpark – Pärnu – Insel Saaremaa (ca. 400 km)
Zunächst geht es zum Gauja-Nationalpark. Es empfiehlt sich ein Stopp an der Burgruine Turaida (Treyden) bei Sigulda. Die Burg Krimulda ist mit einer atemberaubenden Seilbahnfahrt zu erreichen – der Ausblick ist fantastisch. In der ehemaligen Hansestadt Wenden, heute Cesis, sind hier die Ruinen der Ordensburg und das Schloss sehenswert. Sie fahren zurück an die Küste. Über die ehemalige Hansestadt Pärnu (Pernau), Sommerhauptstadt Estlands und geprägt von schmucken Holzvillen und pittoresken Gässchen, erreichen Sie die Insel Saaremaa. Übernachtung in Kuressaare.
10. Tag: Insel Saaremaa (ca. 140 km)
Heute haben Sie einen ganzen Tag Zeit, die schöne Insel Saaremaa (Ösel) zu entdecken. Der Hauptort der Insel, Kuressaare (Arensburg), präsentiert sich mit einer mittelalterlichen Burg. Bei Angla im Norden der Insel stehen fünf Windmühlen: Sie sind ein typisches Bild auf der Insel, es soll einmal mehrere Hundert von ihnen gegeben haben. Bei Kaali findet sich ein Meteoritenkrater, der ebenfalls sehenswert ist. Übernachtung in Kuressaare.
11. Tag: Insel Saaremaa – Tartu (ca. 340 km)
Tour durch den Süden Estlands nach Tartu. Die hübsche Stadt wurde bereits 1030 urkundlich erwähnt, damit ist sie die älteste Stadt der baltischen Länder. Ein erster Rundgang durch Tartu führt Sie sicher zunächst auf den Rathausplatz mit den "Küssenden Studenten" – eine herzliche Begrüßung. Die Skulptur gilt mittlerweile als ein Wahrzeichen Tartus. Überhaupt kommt die Universitätsstadt sympathisch daher, aber auch kreativ, nostalgisch und idyllisch. Und: 1869 fand in Tartu das erste estnische Sängerfest statt. Übernachtung in Tartu.
12. Tag: Tartu – Peipussee – Lahemaa-Nationalpark (ca. 280 km)
Fahrt zum Peipussee. Der weitläufige See und die Einsamkeit der Landschaft versprechen ein herrliches Naturerlebnis, die einsamen Straßen durch die Wälder sind ein tolles Revier für Motorradtouren! Über das russisch-orthodoxe Kloster von Kuremaä geht es weiter an die Küste und in den Lahemaa-Nationalpark. Übernachtung im Lahemaa Nationalpark.
13. Tag: Lahemaa-Nationalpark – Tallinn (ca. 100 km)
Rundfahrt durch den Nationalpark: Verträumte Fischerdörfer, Gutshöfe, lange Strände, Moore, tiefe Wälder und gigantische Findlinge bilden ein beschauliches Mosaik, das man in Ruhe auf sich wirken lassen sollte. Der Lahemaa-Nationalpark wurde 1971 gegründet, damit ist er der älteste Nationalpark Estlands. Weiterfahrt in die estnische Hauptstadt Tallinn und Zeit für Erkundungen. Das mittelalterliche Stadtbild mit seinen verwinkelten Kopfsteinpflastergassen und den spitzgiebeligen Kaufmannshäusern, die grundsolide Stadtmauer und die massiven Wehrtürme versetzen den Besucher in eine andere Zeit. Am Rathausplatz findet seit vielen Jahrhunderten das öffentliche Leben statt. Restaurants und Cafés säumen den Platz, hier werden Feste, Märkte und Open-Air-Veranstaltungen abgehalten. Übernachtung in Tallinn.
14. Tag: Abreise
Fährüberfahrt nach Helsinki und Einschiffung, am späten Nachmittag (ca. 17.00 Uhr) Abfahrt in Richtung Deutschland. Übernachtung an Bord.
15. Tag: Ankunft in Lübeck-Travemünde
Nach einem Tag auf See erreichen Sie am Abend (ca. 21.30 Uhr) den Hafen von Lübeck-Travemünde, wo Ihre Reise endet.
Sie können diese Reise um Stadtbesichtigungen ergänzen. Näheres dazu finden Sie im Preisteil der Reise.
Veranstalter: Schnieder Reisen, eine Marke der Lernidee Erlebnisreisen GmbH
Ggf. genannte Uhr- und Tageszeiten vorbehaltlich Änderungen.
Wenn Sie noch Fragen zu unserer Motorradtour "Die große Baltikum-Motorradreise" haben, sprechen Sie uns gerne an.